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Ringen
wird in der Türkei seit 1640 ausgeübt und ist ein sehr beliebter
traditioneller Sport. Die Türkei hat aber dennoch eine einzigartige traditionelle
Variante des Ringens – das Ölringen.
Der Name ist berechtigt, denn der Ringer bedeckt seinen
Körper vor dem Wettkampf von Kopf bis Fuß mit Olivenöl und es gibt sogar
eine eigene Kleiderordnung – die Ringer (Pehlivan) tragen eine eigens
angefertigte Hose (Kispet), die aus der Haut eines Wasserbüffels
hergestellt wird und manchmal mehr als 10 kg wiegen kann.
Beim Ölringen erhält der Ringer
einen Vorteil, wenn die Hände unter dem Schritt des Kispets des
Gegners durchgreifen,
dabei kann der Ringer die Kispet des Gegners gut festhalten und nach
unten drücken (paca) und ihn somit besser kontrollieren. Ein
Pehlivan ist dann geschlagen, wenn er vollständig auf dem Rücken
liegt oder wenn ein klarer und ss Wurf stattfindet.
Das grösste und traditionsreichste Ölringer Turnier wird
jedes Jahr in Kirkpinar nahe Edirne in den Monaten Juni und Juli
abgehalten (seit 650 Jahren). Die Veranstaltung dauert drei Tage und die Sonne kann
sehr heiß sein und die Kämpfe sehr lange dauern. Der Gewinner der
Veranstaltung darf den Titel des besten Ölringers des Landes tragen
und bekommt einen Gurt aus 24 Karat Gold gefertigt der 1,5 kg wiegt.
Dieser wird üblicherweise jedes Jahr zurückgegeben.
Wenn
nach einer halben Stunde des Kampfes kein Sieger feststeht,
wird durch eine Verlängerung bis zur Entscheidung der Kampf
fortgesetzt.
Das Türkische Ölringen wurde vom Osmanischen Sultan Orhan Gazi
gemeinsam mit seinem Bruder und 40 Kriegern bei verschiedenen Eroberungszügen
begonnen. Wo immer sie ihr Lager für die Nacht
aufschlugen, begannen die Männer zur Unterhaltung und zum Trainig zu ringen.
Zwei der Männer kämpften der Legende nach über mehrere Stunden, ohne dass einer von
ihnen gewinnen konnte, so kämpften sie einen ganzen Tag und die Nacht
hindurch bis beide zusammenbrachen und an Erschöpfung starben. Ihre
Kameraden bestatteten sie an dem Ort, wo sie starben und zogen
weiter. Als sie nach Jahren wieder an die Grabstätte zurückkehrten, waren sie
erstaunt, dort vierzig Quellen aus der Grabstätte entspringen zu
sehen und danach wurde der Ort Kirkpinar (vierzig Quellen)
genannt.
Die Tradition des Ölringens wird vom Vater an den Sohn vererbt.
Wenn man nicht schon von der Familie her vorbelastet ist, hat man
kaum die Möglichkeit, neu in diese Sportart aufgenommen zu werden.
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